-gerne auch
Straßenfotografie genannt, zumindest im deutschen Sprachraum oder
bei Wikipedia.
Was soll und was will das?
Zum einen ist das
Einfrieren einer Straßenszene eine künstlerische Form der
Dokumentation, man zeigt einen unwiederholbaren Moment. Vorausgesetzt
die dargestellte Szene hat Authentizität und eine besondere
Stimmung. Selbst eine leere Straße, ein offener Platz kann einen
Zustand, ein Gefühl widerspiegeln, das nur wenige Sekunden später
vergangen ist.
Idealerweise sind
Menschen im Bild: ihre Kombination mit Architektur, Verkehr oder/ und
interessanten Lichtverhältnissen löst erst den Reiz des
Betrachters aus sich in ein solches Foto zu vertiefen. Der Grundsatz
aller Fotogafie, das nur eine solche Aufnahme gut ist, die man sich
freiwillig länger als zehn Sekunden anschaut, gilt um so mehr für
derartige Bilder.
Die Straßenfotografie
hat nie ein bestimmtes augenfälliges Motiv, sondern stellt schlicht
ein zufälliges Ereignis dar und überlässt dem Betrachter die
Möglichkeit der Interpretation. Sie ist keine Porträtfotografie,
vielmehr sind die abgelichteten Menschen Zufallsprodukte und anonym.
Als Vater der Streetfotografie, als es diese Bezeichnung noch gar
nicht gab gilt gemeinhin Henri-Cartier Bresson (1908-2004). Heutige
Amateure (Profis können mit Sicherheit nicht von derartigen Künsten
existieren, es sei denn es wären Nebenprodukte ihrer Arbeit)
versuchen ihm nachzueifern, indem sie überlagerte schwarz-weiß
Filme in noch ältere analoge Kameras spannen und diese möglichst
falsch belichtend in körnige Papierprodukte verwandeln, auf denen
grau-schwarz verwischte Schemen übers Bild huschen. Hauptsache es
hat den Schein künstlerischer Selbstverwirklichung oder das was sie
dafür halten. Es soll sogar einige Verwegene geben, die in Photoshop
mühsam nachträglich Kratzer und Schlieren einfügen, um digitale
Fotos verschämt zu analogisieren. Ganz wichtig: nur eine Leica M
(notfalls R) ist würdig für Streetfotografie verwendet zu werden.
Wem das notwendige Kleingeld fehlt, kauft sich eine gebrauchte Sigma
DP1 und klebt einen roten Punkt links oberhalb des Objektivs.
Einige dilettantische
Versuche will ich nun mutig vorzeigen, wenn ich schon
größenwahnsinnig, wie ein Auskenner darüber fabuliere: